- Sfax
- Sfạx,arabisch Safakis, Hafen- und Industriestadt mit Seebad an der Ostküste Tunesiens, 230 900 Einwohner; Universität (gegründet 1986); Wirtschaftszentrum Südtunesiens; Phosphatexport und -verarbeitung (größtes Phosphatwerk Tunesiens; Phosphatbahn von Metlaoui); chemische, Textil- (v. a. Seide), Nahrungsmittelindustrie, Öl-, Getreidemühlen, Metallverarbeitung, Produktion von Schuhen, optischen Gläsern, Parfüm, Seife, Kunsthandwerk, Fischverarbeitung, Meersalz- und Schwammgewinnung; Fremdenverkehr; Handels-, Fischerei- und Jachthafen, Fährverkehr zu den Kerkennainseln, Schiffsverkehr mit Djerba, Gabès, Malta; Eisenbahn- und Straßenknotenpunkt; Flughafen (10 km westlich).Die rechteckige Medina ist umgeben von den mehrfach erneuerten zinnenbekrönten aghlabidischen Stadtmauern (9. Jahrhundert) mit vielen Türmen und zwei Kasbas (12. und 17. Jahrhundert); im Südosten das 1944 erneuerte Haupttor Bab Diwan (vom 1306 erbauten Tor ein Bogen erhalten); im Zentrum die neunschiffige Große Moschee (849 gegründet; im 10./11. Jahrhundert von den Fatimiden erneuert, 1748 erweitert) mit dreistöckigem quadratischem Minarett (im 10./11. Jahrhundert im Stil des Minaretts der Großen Moschee von Kairouan erbaut); im ehemaligen Palast Dar Djellouli (17. Jahrhundert) das Kunstgewerbemuseum. In der von den Franzosen schachbrettartig angelegten Neustadt das neomaurische Rathaus mit archäologischem Museum (u. a. Funde aus dem römischen Thaenae, 12 km südwestlich, sowie aus punischer und byzantinischer Zeit).Sfax wurde von den Aghlabiden im 9. Jahrhundert über dem altlibyschen und römischen Taparura neu gegründet und nahm im 9. und 10. Jahrhundert einen raschen Aufschwung durch Export von Olivenöl, Fischen und feinen Tuchen (besonders nach Italien). 1881 wurde Sfax von den Franzosen eingenommen. 1942-43 wurden besonders die Neustadt und der Hafen durch britische Luftangriffe fast völlig zerstört, der Wiederaufbau dauerte bis in die 60er-Jahre.
Universal-Lexikon. 2012.